Das Königliche Symphonieorchester

Sultan Qaboos liebt die klassische Musik, vor allem jene von Mozart. So ist es nicht verwunderlich, daß er bereits 1985 entschied, ein Symphonieorchester für sein Land zu gründen. Er engagierte jedoch nicht einfach ausländische Profimusiker, sondern beschloß, ein Orchester aus Omanis zu gründen - bis heute ein Novum in der arabischen Welt.

Das Royal Oman Symphony Orchester beim Aftritt in Berlin 2007

1985 gab allerdings im ganzen Land niemanden, der ein entsprechendes Instrument auch nur ansatzweise spielen konnte. So war der erste Schritt, überall im Land nach allgemein musikalisch talentierten Kindern zu suchen und diesen in einem Internat neben dem Schulbesuch zu ermöglichen, ein Instrument zu erlernen. Nach Abschluß der Schule wurden die jungen Talente nicht zu weiteren Studien nach Europa oder Amerika geschickt, sondern bekamen in Oman weiteren Unterricht von hoch qualifizierten Lehrern, welche extra hierzu ins Sultanat verpflichtet wurden. Man wollte somit verhindern, daß die Musiker die prägenden Jahre als junge Menschen im Ausland verbringen und so den Kontakt zu ihrer eigenen Kultur verlieren.

Aus den Kindern von 1985 ist über die Jahre hinweg tatsächlich ein ernstzunehmendes Orchester erwachsen. Die ersten Auftritte fanden im Kreise des Sultans statt, der  auch gerne selbst dirigierte, dann wagte man sich an die Öffentlichkeit in Oman. Zu Beginn des neuen Jahrtausends folgten dann Auftritte in der Golfregion. 2007 stellte das Orchester sich dann erstmals der kritischen und verwöhnten Klassikgemeinde in Europa im Rahmen des Festivals Young Euro Classic des Europäischen Musik Sommers in Berlin.

Der 10. August 2007 wurde zu einem denkwürdigen Tag für die Musiker und das Publikum. Das Konzerthaus in Berlin war brechend voll, Deutschlandradio übertrug live. Als das Orchester Platz nahm, sah das Publikum erstmals Musikerinnen in omanischer Tracht - leuchtend grünem Kleid, rotem Kopftuch und goldenem Kopfschmuck. Ein weiteres Novum dürfte gewesen sein, daß die omanischen jungen Musikerinnen in allen Instrumentengruppen vertreten waren - auch am Schlagwerk. Sie waren also nicht, wie bei fast allen westlichen Orchestern, auf den hier üblichen Orchesterpositionen wie Streichinstrumente, Flöten und Harfe beschränkt. Bei den Bläsern bildeten sie sogar die Mehrheit.

Die anfängliche Unsicherheit der Musiker vor der gigantischen Kulisse des vollen Konzerthauses wich schnell einer überschwenglichen Spielfreude, als sie merkten, daß das Publikum mit wachsender Faszination und Begeisterung auf ihr Spiel reagierte. Der Abend endete mit der Komposition des jungen Omanis Hamdan Al Shuaily The Blessed Renaissance, in der er mit musikalischen Mitteln die rasante Entwicklung des Staates Oman von 1970 bis heute reflektiert. Das Werk für großes Symphonieorchester verbindet einfühlsam traditionelle omanische Volksmusik mit westlichen Kompositionstechniken.

Der Kritiker der Berliner Zeitung fasste den Abend wie folgt zusammen: einhelliger Beifall - minutenlanger, verzückter Beifall - langanhaltender Beifall mit Bravo Rufen am Ende - tosender, glühender Beifall des Publikums im Stehen.

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