Anja Mittra
Einzelreisende, Selbstfahrer-Tour mit Führungen, November 2011
Sehr geehrtes Arabia-Felix-Team,
liebe Frau Popp, lieber Herr Popp!
Für mich wäre es am besten, nie mehr in den Oman zu fahren, denn der Oman ist meine Leidenschaft, die mir, wenn ich hier im – wahrsten Sinne des Wortes – kalten Deutschland bin, fast das Herz bricht.
Es geht nicht um die Wärme des Wetters, sondern um die Wärme der Menschen in diesem Land. Die (positive) Langsamkeit, Beschaulichkeit, Gelassenheit,... stecken an und lassen die Rückkehr schwer fallen.
Aber auch der Oman ist dem Wandel unterlegen und so wird es in einigen Jahren nicht mehr so beschaulich sein wie jetzt. Aber die Chance ist da, sein eigenen Tempo zu bestimmen, indem man sich den Reisegruppen entzieht und auf eigene Faust das Land durchreist.
Ich war knappe zwei Wochen alleine, als Frau, unterwegs und ich würde das nur in wenigen anderen Ländern machen. Hier im Oman sind die Menschen freundlich und hilfsbereit, das Land ist sicher – wahrscheinlich eines der sichersten der Erde – und eine Frau, sofern sie sich konform verhält, wird auch als Alleinreisende akzeptiert. Klar, Verwunderung spielt mit und keiner konnte das besser ausdrücken als mein Guide in Rub-al-Khali, Oubid, der einen Bogen um Bedus machte, die ihre Kamele fütterten. Er meinte, er fährt nicht hin, weil er denen schlecht erklären kann, warum ich alleine bin, ohne meinen Mann, und er mit einer Frau reist, die einen anderen Mann hat.
Traditionen haben einen hohen Stellenwert und es wichtig, sie zu akzeptieren. Tut man das, erlebt man auf eigene Faust ein wunderbares Land. Da ich sowohl den Jebel Akhdar als auch den Jebel Shems bereiste, war ich im 4WD unterwegs. Es ist mit gesundem Menschenverstand und ein bisschen Vorsicht problemlos möglich, die Berge hoch- und runterzufahren. Belohnt wird man mit grandioser Landschaft und atem(be)raubenden Bergtouren. Mein Guide durch das Wadi Muaydeen und auf den Jebel Shems (immerhin von 2.000 auf 3.000 Höhenmeter in 3 Stunden...) hatte eine Kondition wie eine Bergziege. Er sprang die Steigungen hinauf, so schnell konnte ich keinen Fuß vor den anderen setzen...
Nach einer Woche gab ich das Fahrzeug am Flughafen in Mascat ab und flog nach Salalah. Dort war ich zunächst ohne Auto, was ich nicht lange aushielt. Deshalb mietete ich mir auch hier nochmals einen 4WD und „kraxelte“ die Berge im Hinterland hinauf und fuhr Städte und Stätten an, welche ich zwei Jahre zuvor schon mal besucht hatte. Höhepunkt dort war sicher die Nacht in Rub-Al-Kahli. Endlich einmal wieder die Milchstraße gesehen. Als Stadtmensch ein irres Highlight!! Aber der Sturm, der eine Dreiviertelstunde tobte und fast das Zelt wegblies, hat mir dann doch das Fürchten und wieder den Respekt vor der Natur gelehrt.
Jetzt sitze ich wieder hier und zehre noch von der Reise. Lange wird der Akku nicht halten und dann muss ich wieder los und Tanken gehen in ein faszinierendes Land. Natürlich wieder allein.
Ich danke Ihnen für die exzellente Organisation. Ich habe Sie bereits und werde Sie auch weiterhin uneingeschränkt weiterempfehlen!
Anja Mittra
Georg Popp
Was diesen Reiseführer so besonders macht? Das Buch ist das Produkt langjähriger persönlicher Freundschaft des Autors mit Omanis und seiner anhaltenden Faszination von diesem Land.